Dorfgeschichte Hesselbachs

 

Erste urkundliche Erwähnung

Die Ortschaft Hesselbach wird erstmals urkundlich erwähnt. der Frankenwaldort besteht aus vier Gütern. Es gibt hier einen Ansitz und eine adelige Dorfherrschaft. Zwei Güter aus Hesselbach schenkt der hiesige Ortsadel, Heinrich von Zeyern zu Hesselbach, dem Kloster Langheim.

Erste dokumentierte Wappen

Wappen und Inschrift auf einem Grabdenkmal des Hesselbacher Ortsadels im Friedhof von Lahm verweisen auf einen dortige Grablege der Herren von Zeyern zu Hesselbach, ursprünglich wohl in der Kirche- seit dem 19. Jahrhundert an der Friedhofsmauer.

Erste urkundliche Erwähnung von Geschwend

Der zu Hesselbach gehörende Weiler Geschwend wird als Brandrodungssiedlung am Hang des Kremnitztales erstmals urkundlich erwähnt. Zunächst besteht er aus zwei Einödhöfen.

Adelswechsel

Das Geschlecht der Herren von Zeyern zu Hesselbach erlischt: Nachfolger wird ein adeliger Herr von Feilitzsch.

Ein neues Adelsgeschlecht zieht in Hesselbach ein

Es ist die Familie von Varell. Der neue Schlossherr stammt angeblich aus der Mark Brandenburg. Aufzeichnungen berichten davon, dass der neue Schlossbesitzer aus seiner pommerschen Heimat Bauern und Handwerker mit nach Hesselbach und Umgebung bringt, die er hier ansiedelt.

Erneuter Adelswechsel

Christian Joachim von Varell stirbt ohne männlichen Nachfolger. Besitzer der Hesselbacher Schlossherrschaft wird nun Wolf Adolf von Marschall. Er stammt aus einem thüringischen Adelsgeschlecht (aus Altengottern an der Unstrut) und war lange Zeit im Dienst der Markgrafen von Bayreuth-Kulmbach. Begraben ist er in der Schlosskapelle in Brand bei Marktredwitz. Das Marschall-Wappen und sein imposantes Grabdenkmal sind dort noch ersichtlich. Ein von ihm angeschaffter Kanzelaltar steht heute noch in der Schlosskapelle in Brand im Fichtelgebirge.

Erfolglos ist hier im katholischen Frankenwaldort Hesselbach sein Bemühen, den evangelischen Glauben einzuführen.

Zähe Verhandlungen mit Lahm

Zäh und langwierig verlaufen die Fronverhandlungen zwischen Hesselbach und Lahm wegen des bevorstehenden Kirchenneubaus (1722-1726) in Lahm.

Gründung Wilhelmsthals

Wegen zunehmender Verschuldung verkauft Schlossherr Wilhelm Gottfried von Marschall Ländereien am Südhang des Eichsberges und nennt die sich rasch vergrößernde Siedlung Wilhelmsthal.

Kirchenweihe

Nach 44 Jahren erhält die Barrockpfarrkirche in Lahm ihre Weihe. Sehr Prunkvoll sind die Einweihungsfeierlichkeiten.

Ein Teil Hesselbachs wird preußisch

Die beiden markgräflichen Güter der Markgrafenschaft Bayreuth in Hesselbach gehören nun zum Königreich Preußen, während die zwei anderen Güter in Hesselbach wie Lahm dem Bamberger Fürstbischof unterstehen.

Bayern und Preußen in Hesselbach

Nachdem die bischöflichen Höfe in Hesselbach an das Kurfürstentum Bayern übergegangen waren, gehörten nach Gründung des Königreichs Bayern je zwei Güter zum Königreich Bayern und zwei zum Königreich Preußen.

Aus Preußen werden Bayern

Nach Anschluss der Markgrafschaft Bayreuth an des Königreich Bayern, sind alle Hesselbächer Güter in bayerischer Hand.

Die Schlossfamilie von Marschall verarmt

Die Grundstücke, Wiesen und Wälder werden verkauft. Der Jude Abraham Hirsch aus Küps ist meist der Käufer. Einstige Flur- und Straßennamen sind als Erinnerung an den einstigen Besitzer geblieben: "Schlossäcker", "Judenwieslein", "Judenholz" usw.

Ein Schulhaus wird gebaut

Das vermutlich erste Schulgebäude in Hesselbach wird errichtet. Zuvor wurden Kinder privat in Bauern- und Handwerkshäusern unterrichtet.

Hesselbacher Patrimonialgericht wird aufgelöst

Das Schloss fällt an den bayrischen Staat. Freiherr von Marschall verlässt Hesselbach und ist als Forstmeister in Neustadt an der Kuhn tätig.

Abriss des Schlosses

Wegen Baufälligkeit muss das frühere Schlossgebäude abgerissen werden. Ein Bauernhaus wird in der Nähe errichtet. Dieses fiel 1911 einem Brand zum Ofer und wurde durch einen Neubau ersetzt.

Gründung der VSK

Gründung des Krieger- und Soldatenvereins Hesselbach auf Initiative des hiesigen Kriegsteilnehmers und -heimkehrers Johann Schneider.

Gründung der FF Hesselbach

Die Freiwillige Feuerwehr Hesselbach wird gegründet. Zusätzlich gibt es jetzt in Hesselbach ein Standesamt.

Erster Weltkrieg

Die Gemeinde Hesselbach betrauert 21 Gefallene, zwei Vermisste und zwei in der Heimat verstorbene Soldaten.

Gründung des SPD-Ortsverbandes Hesselbach

Beginn der Blasmusiktradition in Hesselbach

Drittes Reich

Alle Vereine werden aufgelöst. Die Gemeinde Hesselbach betrauert 31 Gefallene und 14 Vermisste Soldaten.

Nachkriegszeit

Flüchtlingsfamilien aus dem Sudetenland finden in Hesselbach eine neue Heimat. Anton Stadelmann wird neuer Bürgermeister und führt dieses Amt 21 Jahre aus.

Gründung des CSU-Ortsverbandes Hesselbach

Gründung des Hesselbacher Motorsportclubs (MSC)

Gründung des KAB Ortsverbands Hesselbach/Lahm

Neue Schule

Unter Bürgermeister Stadelmann wird der Grundstein für die neue Schule am Schlossacker gelegt.

Gründung des SSV Lahm/Hesselbachs

Die kirchliche Zusammengehörigkeit der zwei Nachbardörfer setzt sich auf sportlicher Ebene fort.

Neuwahlen

Georg Appel wird neuer Bürgermeister der Gemeinde Hesselbach. Zusammen mit seinem Gemeinderat bringt er mit zahlreichen Innovationen das Dorf- und Gemeindeleben voran.

Neues Gemeindewappen

Hesselbach hat jetzt ein eigenes Gemeindewappen. Vereine verwenden es bis heute als Emblem. Das Wappen zeigt einen Bach, eine Bärentatze (von Zeyern) und eine Schafschere (von Marschall) und bezieht sich auf hiesige naturräumliche und herrschaftliche Besonderheiten.

Eingemeindung

Im Zuge der Gebietsreform wird Hesselbach in die Gemeine Wilhelmsthal integriert.

Gründung der Dorfgemeinschaft

Gründung der "Hesselbacher Dorfgemeinschaft" und erstes Hesselbacher Dorf-fest: Die künftigen Erlöse kommen der Dorfverschönerung und dem Wohlfühlen in der dörflichen Gemeinschaft zugute. So entsteht ein neuer Kinderspielplatz auf der einstigen Schulwiese. Vereins- und Hinweistafeln informieren im Zentrum und an den Ortsausgängen Einheimische und Gäste. Eine Ruhebankanlage um die neu bepflanzte Dorflinde auf dem Platz des einstigen Schulhauses und des ehemaligen Dorfbrunnens lädt Besucher und Einheimische zum gemütlichen Stelldichein ein. Diverse Pflanz- und Begrünungsaktionen sind weitere gelungene Maßnahmen zur Dorfverschönerung. Im Mittelpunkt der von allen Hesselbacher Vereinen getragenen Dorffeste stehen Tradition, Brauchtum und Geselligkeit. Besondere Anziehungspunkte sind für viele Besucher altes, fast vergessenes Handwerk, interessante Marktstände und wohlschmeckende Hausmacherspezialitäten. Der Hesselbacher Musikverein übernimmt jeweils die musikalische Umrahmung.

675 jähriges Jubiläum von Hesselbach